Freitag, 29. Juli 2011

Die Sache mit der Markise

Während ich also in Baiern weilte, da habe ich dann also eine Markise bekommen. In dunkel-grau – sehr dunkel grau. Das erste Foto von der ausgefahrenen, das gibt es jetzt schon. Mit den weiteren Fotos warte ich dann bis 2012. Wenn dann die Sonne mal wieder scheint und die Markise auch als Sonnen- und nicht als Regenschutz herhalten kann.

Roy Black ist tot!

Letzte Woche war ich in Baiern. In Ingolstadt und in Augsburg und in Walleshausen. Und als ich bei arg schlechtem Wetter im Biergarten saß, Reichsadler in Strassberg, da traf mich nicht nur ein Regentropfen, sondern auch der Blitz. Gedankenblitz. In Strassberg, da ist nicht nur ebendieser Biergarten, sondern auch das Grab von Gerhard Höllerich. Die Wirtin hat es nicht glauben wollen, dass wir zum Grab gegangen sind. Die Friedhofsbesucherin hat nur gelacht. Sie kennt das schon. Wir jetzt auch.


Mittwoch, 13. Juli 2011

Het geurde naar lavendel

Im letzten Jahr gepflanzt und heuer in voller Pracht, Blüte und deutlich Höhenluft-tendierend: Lavendel. Für das kommende Jahr, wenn das denn dann mal einen Sommer hat, rechnen Experten mit einer Lavendel-Explosion :-)



Markies - de tweede poging

Gestern hat er mich noch versetzt. Ganz ohne Info. So wie ich schon lange keinen Handwerker mehr erlebt habe. Zu seiner Entschuldigung könnte man einbringen, dass er gar kein echter Handwerker ist. Sondern nur ein Markisen-Verkäufer und -Hinbohrer.

Morgen will er dann ein zweites mal erscheinen. Auf die neue graue Wand (nochmal nachgestrichen, weil der Adlatus vom Bodo so beschissen gestrichen hat, dass alles grau war, nur nicht die Wand!) kommt also die Markise. In dunkelgrau. Der Stoff genauso wie das Gestell. Fünf Meter breit. Auf dem Bild also von Links bis über die Tür. Und elektrifiziert ist sie natürlich auch. Fehlt eigentlich nur noch eine gescheite Lampe. Hab' aber ja noch ein paar Jahre!

Dienstag, 5. Juli 2011

Plädoyer für ein fränkisches Dorf

Es gibt so Tage. Viel zu viele. Da komme ich noch nicht mal dazu, den Bambus zu genießen.... Oder überhaupt. Tage wie dieser: um halb acht ins Büro, um halb zehn nach Hause. Und dann wieder an den (Schreib-)Tisch. Wenn es gut läuft, sogar auf der Terrazza. Keine Zeit. Nicht zum Abschalten. Nicht zum Genießen. Nicht zum Schlafen. Nicht zum Erden. Dann muss es halt sein. RADIKALKUR.

Meist, da schimpfe ich mich aus BAIERN zu kommen. An guten Tagen aus SCHWABEN. Das ist ehrlicher. Zumindest von Geburt an. Gefühlt: Manchmal Holländer. Die mag ich, da bin ich gerne. Und Bitterballen haben sie auch. Zum Erden zieht es mich aber ab und zu nach FRANKEN. Genauer gesagt: In den Steigerwald. Noch genauer? Oberschleichach (Google Maps).

Oberschleichach ist wie ein gallisches Dorf. Offiziell hat es 564 Einwohner. Wenn man die Neu-Oberschleichacher (zugereist vor weniger als 20 Jahren) weg lässt, kommt man wohl auf die Hälfte. Einen Gasthof, das Zenglein (ohne Internetseite), seit anno dazumal im Familienbesitz, Privatbrauerei, Dorfkneipe. Sonst nichts. Vielleicht noch das "Landhaus Oberaurach". Aber das zählt nicht. Das war schon vor 20 Jahren out!

Eine kleine Kirche, ein Sportplatz, ein Kindergarten (!) und eine ehemalige Volksschule, die schon seit 20 Jahren (war eigentlich alles vor 20 Jahren?) das UBiZ beherbergt. Umwelt-Bildungs-Zentrum. Damals belächelt, heute etabliert! Ein Waldspielplatz. Ein Dorfspielplatz. Ein Kindergartenspielplatz. Vier (!) Brunnen. Eine Dorflinde.

Und nicht zu vergessen: Sportverein (keine Internetseite), Lindenverein (keine Internetseite), Freiwillige Feuerwehr (auch keine Internetseite). Und jeder ist überall Mitglied. Es gibt wahrscheinlich noch viel weitere Vereine, die ich nur noch nicht kenne.

Oberschleichach halt.

Oberschleichach ist das Dorf, in dem meine Mutter geboren wurde und aufgewachsen ist.
Oberschleichach ist das Dorf, in dem meine Großeltern gelebt haben.
Oberschleichach ist das Dorf, in dem ich meine Sommerferien verbracht habe.
Oberschleichach ist das Dorf, in dem ich mein erstes Bier getrunken habe.
Oberschleichach ist das Dorf,  in dem ich meine erste Zigarette geraucht habe.
Oberschleichach ist das Dorf, in dem ich meinen ersten Rausch hatte (... Kindergartenfest...)
Oberschleichach ist das Dorf, in dem meine halbe Familie auf dem Friedhof liegt.....

Irgendwas scheint mich an diesem Dorf zu faszinieren. Oder zu erden. Hin und wieder komme ich vorbei und immer wieder treffe ich Menschen, die ich aus meiner frühen Kindheit "kenne", die mich wiedererkenne, die mich freundlich begrüssen (was verwunderlich ist. Der Franke an sich ist (Fremden gegenüber) ja eher unglaublich unfreundlich!), die sich zu mir setzen und mal kurz schwätzen oder am Grab die neuesten Neuigkeiten austauschen.

Und genau da war ich neulich. Zwei Tage. Und es war gut. Weil es erdet. Und weil es schön ist. Fronleichnam (da ist das halbe Dorf auf der Strasse!), nauf'n Schlegl, Biermänner und Dorflinden, Johannisbeersträucher und weite Felder. Es hat gewirkt! Und wie! Und wenn ich mir so die Bilder anschaue, dann weiss ich auch, warum. Wie gmoid. Wie gemalt. Oberschleichach halt!

Was waren das für schöne Tage! In Oberschleichach. Ja, in Oberschleichach. Keine Ahnung, was mich dahin zieht. Es tat gut. Und ich komme wieder. Weil. Wegen.



Bambus aurea

Hatte ich schon einmal erwähnt, baumbussüchtig zu sein. Irgendwas ist da auf jeden Fall dran. Ein Bambus zierte ja schon mal meine Terrazza. Die untere. Es war quasi ein Zierbambus. Und der Gärtner, der Depp. Nicht in den Kübel, hat er gesagt. Jetzt ist er im Pool. Der Bambus. Nicht der Gärtner. Hier zu sehen.

Vor ein paar Wochen gab es dann noch einen Bambus. Einen kleinen. Weil der so teuer ist. Diesmal dann wieder im Kübel. Wo er jetzt fleissig vor sich hin vegetiert.

Und vor zwei Tagen, da schlenderte ich unbedarft durch den Discounter meines geringsten Misstrauens. Und dort discounterten zwei Bambii Aureii vor sich hin. Für 17.99 € das Stück. Rund zwei Meter hoch. Für den gleichen, genauso hoch, hatte ich im Oktober noch 60,- auf die Ladentheke geblättert. How to resist? Das ist ja wie ein Kaffe Fassett, dem frau nicht widerstehen kann!

Also: Der Gärtner, der bambusfeindliche, wurde  mit der Umgrabung beauftragt. Auch wenn man im Sommer ja nicht umgraben soll. Aber der Grossvater hätte das auch gemacht. Es geht ja um's Seelenheil!

Der Bambus steht jetzt da, wo der Sonnenhut vor zu viel Licht schützte. Dafür musste der Rhododendron weichen. Dorthin, wo kürzlich noch ein Busch fliederte. Der Rest musste weichen. Der Rest? Allein die Fettehenne dürfte bleiben, wo sie ist. Weil ich sie mag. Dort wo sie ist. So wie sie ist. Sie mag ja sonst keiner, oder?




Schawel-Wuassr

Schawel-Wuassr, sagt der Belgier, geschrieben wird es "Eua de javel". "Blanchit". Der Holländer macht es sich da einfacher. Der sagt "Bleekwater". Liest sich besser, hört sich aber nicht so schön an wie "Schawel-Wuassr".
Eigentlich ist das Eau de javel ein Bleichmittel. Chlor. 15%. Giftig. Der Belgier an sich sieht das aber nicht so eng und verkauft es im Supermarkt. Und nicht nur das. Hans, der alte Eltmanner, hat es mir damals verraten: Schawel-Wuassr sei auch ein vorzüglicher Unkraut-Gegner. Und was ich damals in der Einfahrt erfolgreich vergossen habe, das werde ich hier nun wiederholen. Es geht doch nichts über eine ordentliche Portion umweltschädlicher Chlorbleiche auf dem Gehweg im Garten und dem Bürgersteig. Hinfort, ihr elenden Kräuter. Un. Un. Unkraut. Unweg.

Im Mehltau zu Weiden....

Der Holtz-Ahorn, der kanadische, wird weiss. Weil er einen Mehltau hat. Einen Pilz, quasi. Aber, sagt der Gärtner, das sei nicht schlimm. Der sei  nicht ansteckend, nicht für Hund und Haus und Mensch und Geranien. Der sei halt da. Und irgendwann, dann sei er wieder weg. Der Tau, nicht der Ahorn. Das freut mich, dann kann er weiter da bleiben. Hat ja sonst kein zuhause, der Tau. Pan.