Donnerstag, 19. Januar 2012

CSI Kornelimünster - wenn schwere Jungs Konzerte verhindern

Ich blogge ja so wenig, sagte man mir neulich, also will ich das heute Abend mal kurz ändern. Aus gegebenem Anlass.

Ich hatte heute Abend eine Verabredung. Zu einem Konzert, auf das ich mich schon lange freue. Rock4 in Maastricht. Also bin ich heute Nachmittag ein bisschen früher nach Hause und war dabei, mich fertig zu machen, als ich oben die Flurtür klappern hörte. Typisches Geräusch bei Luftzug. Einmal klappern und gut ist.
Es klapperte aber leider nicht einmal, sondern dreimal. Und genau in dem Moment ist mir klar geworden, dass ich nicht alleine im Haus bin.
Es war kurz vor sechs, 17.55 Uhr um genau zu sein, draussen dunkel, drinnen alles dunkel, als ich nach oben gespurtet bin. Der Hund im Sicherheitsabstand hinter mir, leicht knurrend. Durch das Wohnzimmerfenster konnte ich den Taschenlampenschein auf der Terrazza sehen. Und um die Ecke Richtung Küche gebogen, im schmalen Flur vor dem Klo, stand ich ihm dann gegenüber. Korrigiere: ihnen. Es war nicht ein Einbrecher, sondern drei. In meiner Küche. Sie waren wohl genauso überrascht wie ich, den jeweils anderen anzutreffen. Da brichst Du in ein Haus ein, alles Dunkel und dann steht da so ein komischer Vogel samt Hund im Flur.

Es ist irgendwie spannend – jetzt im Nachhinein – zu sehen, wie ich reagiert habe, was ich mir gedacht habe. Ich habe gesehen, dass der Erste von den Dreien in der einen Hand eine Taschenlampe hatte und ich habe versucht zu erkennen, was er in der anderen hatte. Ein Messer? Oder Schlimmeres? Die kurzen Gedanken, die Fäuste gehoben und dann doch gebrüllt, statt zugehauen, weil mir klar war, dass einer gegen drei keine gute Ausgangslage ist. Auch als die zwei anderen schon auf dem Rückzug waren, schien mir ein beherztes "Verpisst Euch Ihr blöden Wichser!" in Maximalintonation erfolgversprechender, als ein realer Schlagabtausch.

Ich habe "die Jungs" dann noch durch den Garten nach oben über den Zaun gejagt. Wir haben uns gegenseitig über den Zaun noch etwas zugebrüllt – ich weiss nicht mehr, was es war.

Die Polizei und Spurensicherung waren dann vor Ort. Aber wie schon beim Einbruch im Büro: CSI Kornelimünster fand nichts verwertbares. Die Staatsanwaltschaft wird das Verfahren einstellen.

So langsam geht der Adrenalinpegel wieder zurück. Aber sonst geht es mir gut. Dem Hund auch. Geklaut ist nichts, ausser einer Flasche Reissdorf-Kölsch. Ich vermute, die Versicherung wird die nicht ersetzen. Die Tür dagegen schon.

Und die Verärgerung ist da. Denn das Konzert habe ich jetzt verpasst!


1 Kommentar:

  1. und ich dachte,
    das passiert in der regel immer bei den anderen!
    mir is beim lesen ganz blümerant geworden;

    hmak

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