Freitag, 22. August 2008

Küche zum leben - Wohnzimmer für Besucher

Die süße Biene hat eine Küche mit etwa 12m².

Die Küche neben Deiner Panoramica, mit Blick zur weissen Kuh, hat 19 m² und noch ein bisschen mehr. Also, bald zwanzig Quadratmeter. Da könnte man was daraus machen. Ist ja eine K ü c h e und keine "Kitchenette" wo man ein Ei mit einem Zipp-Feuerzeug weich kocht um es dann der Geliebten ans Bett zu bringen. Vermutlich wird die sich freuen. Es könnte aber auch sein, dass sie garnicht im Bett frühstücken will, wegen der Krümel, die sich in allen möglichen Ritzen festsetzen. Vielleicht will sie lieber in der komfortablen Grossraumküche ein schönes Frühstück erleben. Analog dem Mitternachtsdinner vom Räuber der am liebsten kleine Kinder as.Tomi Ungerer hat beschrieben, was da gekocht und wie gespeist wurde. Ursula hätte es noch stärker formuliert: "Aufgespeist" hätte sie gesagt, ja richtig, so hätte Ursula gesagt.

Also, in der schönen Küche, wo ab 10.00 Uhr morgens die Sonne rein scheint, da braucht es einen grossen Tisch. Nein, keine Essgelegenheit wo man sich schnell was reindreht. Man braucht einen Tisch, weil der moderne Mensch, der das Kaffeewasser durch Pellets presst und jede einzelne Tasse neu zur Welt bringen muss, der kann doch nicht immer zwischen Esszimmer und Küche, am Bad vorbei, durchs Bruchsteinhaus laufen. Das bringt Unruhe in den heiligen Morgen.


Objections: Du willst gar nicht richtig frühstücken. Ein coffee to go, an Deinem Schreibtisch im Büro, das ist Deine Glückseligkeit. Kann ich mir nicht vorstellen, Du Genussmensch.


Da wechseln wir schnell vom Frühstück zur abendlichen Betrachtung. Das Wort Betrachtung ist wichtig, kommt später nochmal vor.

Wenn die letzten Strahlen der Abendsonne in der Küche zeigen, dass die Frau vom Dussmann Gebäudereinigungsmanagement wieder nicht richtig Staub gewischt hat, dann vergiss Dussmann, mach eine Flasche Wein auf, hol 2 oder mehr Gläser, schau raus in Deinen Garten und sag Deinen Freunden, wie schön es wieder sein wird, wenn es wärmer ist und ihr alle draußen sitzen könnt. Kocht Nudeln mit viel Knoblauch und Öl und vergiss die Chili nicht. Wenn dann noch ein Gast kommt, steh auf, nimm einen Teller aus dem Regal und stell ihn auf den Tisch aber spare Dir den langen Weg, am Klo vorbei in die sonnige Küche und wieder zurück ins düster, romantische Esszimmer.

Du könntest es einmal unter diesen Gesichtpunkten betrachten; da haben wir es schon mit dem Betrachten. Natürlich darfst Du auch sagen, das brauche ich nicht.


Das brauche ich nicht, that reminds me of Heidi Bredehöft, a ravishing girl from the northern part of Germany. Ihre Eltern lebten irgendwo in Friesland hinter dem Deich auf einem breiten Hof. Daher wohl auch ihr Name Bredehöft. Ich schlenderte mit ihr nach der Vorlesung in die Stadt und wir blieben vor einem Dessous Geschäft stehen. Ich schaute sehr interessiert auf die reizenden BH's die dort ausgestellt waren. "Das brauche ich nicht", sagte Heidi. Später habe ich festgestellt, dass Heidi so was wirklich nicht brauchte.


Zurück zum Betrachten. Dein Großvater war ein viel zu kluger Mann dem es niemals eingefallen wäre anderen vorzuschreiben wie sie es machen müssen. Aber oft hörte ich ihn sagen: "Und wie wäre es, wenn du die Sache mal von dieser oder einer anderen Seite betrachten würdest?

Ist ja fast wie beim Brainstorming: Jeder darf alles Mögliche oder Unmögliche vorschlagen, das irgend wie zum Thema passt. Aber negative Äußerungen wie zum Beispiel: "Das brauchen wir nicht, oder das geht nicht, das hatten wir schon mal versucht"; sind vorerst mal nicht erlaubt.

Ich glaube, die Sache mit der Küche und dem grossen Tisch das könnte man nochmal von unterschiedlichen Seiten beleuchten (betrachten):

  • Großer Tisch direkt am Fenster und zuschauen wie es im Garten regnet.
  • Tisch an der Wand und darüber ein Bord wo man sich noch einen Teller oder eine Tasse greifen kann. Oder könnte der Kaffeeautomat im offenen Regal stehen?
  • Gibt es für den kleinen Block, wo wir schon mal die Welt verbessert haben, eine andere Einsatzmöglichkeit. Könnte man den sinnvoll in die lange Küchenzeile mit einbauen?

Küche ist zum leben, ist Kommunikation, ist Kartoffeln schälen, ist Weinflasche auf machen und Käse probieren, ist lachen und ratschen und noch vieles mehr. Komm las uns noch eine Dose weissen Pressack auf machen.

Wohnzimmer ist für Besucher.





Waerthner aus an Hausen bei die Dorf

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